Corona Babysitter

Corona: Was Babysitter vor Arbeitsbeginn klären sollten

Sich selbst, Eltern & Kinder schützen

Babysitter, die weiterhin arbeiten oder gerade auf der Suche nach einem Job sind, sollten in Zeiten von Corona unbedingt diese sechs Punkte klären.

Das Coronavirus (COVID-19) verändert die Lebenssituation vieler Familien weltweit. Während einige Eltern aufgrund von Quarantäne, Ausgangssperren und Kontaktverboten zuhause sind und viel seltener Unterstützung von einem Babysitter benötigen, sind andere Mütter und Väter weiterhin an ihren Arbeitsstellen tätig und auf Kinderbetreuung angewiesen. Viele Babysitter möchten ihrer Aufgabe auch weiter nachkommen und den Familien helfen. Außerdem sichert das Einkommen aus der Kinderbetreuung ihren Lebensunterhalt. Doch Babysitter, die weiterhin arbeiten oder gerade auf der Suche nach einem neuen Job sind, sollten gerade in Zeiten von Corona unbedingt folgende Fragen im Vorfeld abklären.

1. Wie verhalte ich mich als Babysitter in Zeiten von COVID-19?

Wenn Sie sich krank fühlen, bleiben Sie zuhause. Gleiches gilt, wenn sich in den Familien, für die Sie tätig sind, jemand krank fühlt oder bereits Krankheitssymptome aufweist: Gehen Sie in diesem Fall nicht zur Arbeit, damit Sie sich nicht anstecken. Sprechen Sie ganz offen mit Ihrem Auftraggeber und gehen Sie verantwortungsvoll mit der Gesundheit der anderen Personen um.

Wenn Sie kürzlich mit einer infizierten oder erkrankten Person Kontakt hatten, sollten Sie sich freiwillig in Quarantäne begeben und jeglichen Kontakt mit anderen Menschen meiden. Eine Quarantäne dauert in der Regel zwei Wochen oder so lange, wie ein Arzt es empfiehlt. Natürlich müssen Sie auch in einem solchen Fall Ihren Arbeitgeber über Ihre derzeitige Situation informieren.

2. Was muss ich im Voraus mit meinem Arbeitgeber klären?

Sprechen Sie mit den Eltern darüber, wie Sie sich gegenseitig vor einer Ansteckung schützen können. Es ist wichtig, dass hierbei alle an einem Strang ziehen. Reden Sie darüber, was soziale Distanz bedeutet und wie sie diese gemeinsam einhalten können. So vermeiden Sie Missverständnisse und stellen sicher, dass Ihr Gegenüber die Situation genauso ernst nimmt wie Sie.

Viele Eltern überlegen sich in diesen Tagen besonders genau, ob sie sich eine fremde Person ins Haus holen oder nicht. Sie sind unsicher und wollen in erster Linie die Gesundheit ihrer Familie nicht gefährden. Auch für Sie als Babysitter ist diese Situation neu, weshalb eine offene Kommunikation und eine klare Erwartungshaltung sehr wichtig sind. Ganz egal, ob Sie Kinder betreuen, die Sie schon lange kennen, oder ob Sie in eine neue Familie kommen: Überlegen Sie, ob Sie Vereinbarungen zu entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen zur Vorbeugung von Corona in den bestehenden oder neuen Arbeitsvertrag aufnehmen.

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3. Wie schütze ich mich beim Arbeiten am besten vor COVID-19?

Wer Kinder betreut, sollte sich bewusst machen, dass auch symptomfreie Menschen infiziert und damit ansteckend sein können. Darauf weisen Experten immer wieder hin. Auf folgende Dinge sollten Babysitter deshalb bei ihrem Job achten:

  • Regelmäßiges und gründliches Händewaschen, mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife. Seien Sie hier gleich ein gutes Vorbild für die Kinder!
  • Schuhe ausziehen, bevor ein fremder Haushalt betreten wird
  • Alkoholbasierte Handdesinfektionsmittel verwenden, wenn Seife und Wasser nicht zugänglich sind
  • Gründliche und regelmäßige Reinigung von häufig genutzten Oberflächen, wie Türgriffen, Küchenbereichen, Badezimmerarmaturen usw.
  • Aufenthalt nur in bestimmten und vor allem gereinigten Bereichen
  • Wechseln von Schuhen und Kleidung nach Feierabend
  • Einhalten des Abstandes von 1,5 bis 2 Metern zu den Eltern oder anderen Personen
  • Natürlich können Sie auch Schutzkleidung tragen, z.B. einen Mundschutz oder Handschuhe bei der Essenszubereitung. Sie sollten dies den Kindern nur sorgfältig erklären.

4. Wie sieht die Kinderbetreuung in der Praxis aus?

Vor allem bei Babys und Kleinkindern ist es schwer, körperlichen Abstand zu halten. Sie werden gehalten, gefüttert und gewickelt. Und selbst bei älteren Kindern ist ein gewisses Maß an körperlicher Nähe, z.B. eine Umarmung oder ein Schulterklopfer, normal. Gerade deshalb ist es sehr wichtig, sich immer wieder zu erkundigen, ob es den Kindern gut geht und sie keine Symptome wie Schnupfen, Husten oder Fieber zeigen.

Üben Sie mit den Kindern außerdem gründliches Händewaschen. Das reduziert das Ansteckungsrisiko. Da vor allem Kinder asymptomatische Überträger sein können (also die Krankheit haben, aber keine Symptome zeigen), ist es für Sie am sichersten, körperliche Nähe auf ein Minimum zu reduzieren. Vermeiden Sie insbesondere das Küssen von Kindern, denn hier besteht eine große Gefahr, sich über Tröpfchen mit dem Virus zu infizieren.

5. Wie erkläre ich den Kindern die Situation?

Sowohl Eltern als auch Babysitter sollten Kinder in diesen Tagen möglichst kreativ und vielseitig beschäftigen. Jetzt, wo Spielplätze geschlossen und Spielverabredungen nicht erlaubt sind, sollten Kinder zu ihren Lieblingsspielen ermutigt werden. Oder es wird das Lieblingsbuch vorgelesen, eine neue Sprache oder ein neues Instrument erlernt.

Kinder, die Sie schon länger betreuen, werden vielleicht nicht verstehen, warum Sie auf körperliche Distanz gehen und besonders vorsichtig sind. Werden Sie kreativ, um es ihnen zu erklären. Spielen Sie z.B., dass Sie der Arzt sind und das Kind der Patient. Erklären Sie dann, warum das Kind in Quarantäne bleiben muss oder seinen Freund nicht umarmen darf, bis dieser „geheilt“ ist. Laut Experten ist dies eine gute Art und Weise, mit Kindern zu kommunizieren und sie dabei zu unterstützen, Gefühle auszudrücken, Fragen zu stellen und Probleme anzusprechen.

6. Was sollte ich während der Coronakrise noch beachten?

Als aktiver Babysitter haben Sie in dieser Zeit ein klar erhöhtes Infektionsrisiko. Informieren Sie sich über Ihre Rechte, um Ihr Einkommen so gut wie möglich zu sichern. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Sie auf ein ehrliches Miteinander und eine sichere Arbeitsumgebung achten. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über mögliche finanzielle Unterstützung, vor allem für den Fall, dass Sie selbst oder jemand aus der Kindesfamilie erkrankt. Im Zweifel lassen Sie sich von einem Arbeitsrechtler beraten.

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