Senioren WG

Die Senioren WG

Gemeinschaft im Alter

Im Alter nicht allein sein und im eigenen Zuhause leben: Das sind zwei Wünsche, die viele Menschen mittleren Alters hegen. Eine clevere Verbindung dahingehend ist der Trend der Senioren-Wohngemeinschaften. Mit eigenen Vorstellungen und unseren Tipps können Sie sich direkt an die Planung machen.

Alternative Wohnformen

Wenn zukünftige Senioren gegenwärtig gefragt werden, wo sie ihren Lebensabend verbringen wollen, ziehen die wenigsten das Wohnen im Pflegeheim oder der Seniorenresidenz in Betracht, soweit es vermeidbar ist. Dafür steigt die Sympathie für alternative Wohnprojekte in Deutschland zusehends. Von der TNS Emnid befragte Über-50-Jährige konnten sich beispielsweise ein Leben in Mehrgenerationenhäusern bereits zu 32 Prozent vorstellen.
Ein ähnliches, noch individueller gestaltbares Konzept ist die Senioren-WG. Hier suchen sich gleichgesinnte Senioren einen gemeinsamen Altersruhsitz und verbringen Ihren Lebensabend dort als Wohngemeinschaft. Anders als bei kommunal konzipierten und oftmals geförderten Mehrgenerationenhäusern finden sich bei einer Senioren-WG primär Gleichaltrige zusammen.

Freiheit in Senioren-Wohngemeinschaften

Senioren-WGs sind in finanzieller Hinsicht günstiger als traditionelles Wohnen. Häufig unterhalten Menschen im fortgeschrittenen Alter ein Haus oder eine große Wohnung für sich allein. Da liegt die Kostenersparnis durch gemeinschaftliches Wohnen nahe. Die Mitbewohner kann man sich im Gegensatz zu (betreuten) Einrichtungen aussuchen.
Senioren fühlen sich hier unabhängiger und bleiben selbstständig, während sie dennoch in einer Gemeinschaft leben. Ein großer Vorteil gegenüber dem Alleinsein ist die gegenseitige Hilfe, die geleistet werden kann. Wenn ein Mitbewohner erkrankt, ist jemand da oder kann in extremeren Fällen einen externen Betreuer engagieren.

Neues im Alter

Eine Senioren-WG hat nicht mehr viel mit einer Wohngemeinschaft aus Studentenzeiten zu tun. Die Bewohner sind während ihres ganzen Lebens einen gewissen Komfort gewöhnt gewesen und wollen außerdem nicht über das Abwaschen diskutieren. Wer in eine Senioren-WG zieht, muss aber trotzdem wieder lernen, Kompromisse einzugehen. Das eigene Alltagsleben ist zu diesem Zeitpunkt im Leben schon sehr geordnet. Bis zu einem bestimmten Punkt muss sich aber neu angepasst werden. Eine Wohngemeinschaft kann ein Risikofaktor für Freundschaften sein, besonders wenn es um finanzielle Aspekte geht.

Wenige Senioren wollen im Alter allein wohnen, doch gleichzeitig möchten sie nur ungern auf ihre eigene Wohnung verzichten. Der Aufwand eines Umzugs sollte daher nicht unterschätzt werden. Grundsätzlich sollte bedacht werden, dass es in einer Wohngemeinschaft weniger Privatsphäre als in der eigenen Wohnung gibt. Sicherlich ist das aber im Gegenteil der Hauptbeweggrund für einsamere Senioren, sich für eine WG zu entscheiden. Eine Zwischenlösung ist der eigene abgeschlossene Wohnraum innerhalb eines Gemeinschaftshauses.

Das Konzept Senioren-WG ist ein relativ junges. Daher findet der Suchende noch nicht so viele Gleichgesinnte. Doch nach Meinungsumfragen rangiert es selbst im Falle der Pflegebedürftigkeit noch vor dem Seniorenwohnheim. Bundesweit gibt es bisher einige hundert derartige Wohnprojekte. Der Trend: steigend.



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