Hund Hundefutter

Biologisches Artgerechtes Rohes Futter – BARF

... als Alternative zu Fertig-Hundefutter?!

Immer mehr Hundehalter setzen auf selbstgemachtes Hundefutter, das sogenannte BARF (Biologisches Artgerechtes Rohes Futter). Was Sie bei der Herstellung beachten sollten, erfahren Sie hier!

Was ist BARF eigentlich?

Die Idee hinter BARF („Biologisches Artgerechtes Rohes Futter“) ist die artgerechte Fütterung von Hunden. Die Entwickler dieser Ernährungsmethode orientierten sich dabei an den Fressgewohnheiten der Wölfe und anderer wildlebender Hunde, die sich neben Fleisch, dem Mageninhalt und dem Kot ihrer Beutetiere, auch von Gras, Blätter, Beeren und Kräutern ernährten. Industriell hergestelltes Trocken- und Nassfutter gibt es erst seit den 1960er Jahren, zuvor wurden Hunde meist mit Essensresten  und Schlachtabfällen von Menschen gefüttert.

Da in vielen konventionellen Futtermitteln ein hoher Anteil an Getreide enthalten ist, kommt es bei den Vierbeinern oft zu Verdauungsstörungen. Immer mehr Hunde leiden unter  Allergien, die genau dadurch verursacht werden. Durch geschickte Ausweisung der Inhaltsstoffe durch Hersteller ist für Laien oft nicht zu ersehen, wie hoch der Anteil von Getreide zu Fleisch in einem Fertigprodukt tatsächlich ist. Daher steigen immer mehr Hundebesitzer auf das sogenannte BARF-Futter um.

Vorteile der Artgerechten Fütterung

Viele Hundebesitzer, die auf BARF-Futter umgestellt haben, berichten von weniger auftretenden Allergien, einer allgemeinen Verbesserung des Gesundheitszustands des Hundes, vermindertem Fell-und Mundgeruch sowie geringeren Hinterlassenschaften und einer verbesserten Zahngesundheit.

Die vielen Konservierungsstoffe und Füllstoffe, die sich in herkömmlichen Futtermitteln befinden, entfallen bei der eigenen Zubereitung des Futters für die kleinen Fellnasen.

Nachteile der artgerechten Fütterung

Einige Tierärzte sehen den Trend des BARFens kritisch. Denn durch BARF kann es zu Mangelerscheinungen kommen, wenn den Vierbeinern nicht genügend Calcium, Zink, Iod und Vitamin A und D durch die Mahlzeiten zugeführt werden. Außerdem gehen viele davon aus, dass Hunde durch die Rohfleisch-Fütterung an Salmonellen erkranken können. Dies ist allerdings angesichts des kurzen Verdauungskanals bei Hunden kaum möglich.

Besonderheiten, auf die unbedingt geachtet werden soll

Beim BARF kommen außer Schweinefleisch alle Fleischsorten in Frage. Denn Schweinefleisch kann den für Vierbeiner tödlichen, für Menschen jedoch ungefährlichen Aujetzky-Virus enthalten. Außerdem können fast alle reifen Früchte verfüttert werden, jedoch sollten Hunde keine Holunderbeeren, Karambole, Weintrauben und Quitten fressen, da diese schädliche Substanzen erhalten. Gemüse ist auch weitestgehend unbedenklich, es sollten nur keine Zwiebeln, Bohnen, Auberginen, rohe Kartoffeln, Paprika, Tomaten und Avocados verfüttert werden. Diese Gemüsesorten sind meist nicht verträglich, was bisweilen tödliche Folgen haben kann. Durch Kohlsorten und Hülsenfrüchte können Hunde Blähungen bekommen und gehören daher zum Wohle des Tieres und natürlich auch des Menschen nicht auf den Speiseplan. Auch sollten gekochte Knochen nicht verfüttert werden, da diese splittern können und durch die scharfen Kanten Verletzungen im Magen-Darm-Trakt entstehen können.

Abwechslungsreiches Futter

Beim BARFen sollte darauf geachtet werden, dass Hunde gesund und abwechslungsreich gefüttert werden. Daher sollte für jeden Hund ein eigener Futterplan erstellt werden. Hier ist es wichtig, auf die richtige Futtermischung zu achten. Die Futtermenge hängt zudem von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise vom Alter, Aktivität, Gesundheit, Rasse usw. Im Durchschnitt braucht ein Hund 2 Prozent des Körpergewichtes (Körpergewicht x 0,02 = Menge in kg, die der Hund pro Tag benötigt). Davon sollten 60 – 75 Prozent frisches Fleisch/Knochen sein und 25 – 40 Prozent Gemüse, Innereien und andere Zusätze wie Mineralien, Öl oder Kräuter. Das Gemüse und Obst sollte für den Hund püriert werden, da er sonst die Nährstoffe nicht aufnehmen kann und somit ausscheiden würde.

Ist BARF nicht teurer und zeitaufwendiger?

Oft ist BARF sogar günstiger als fertiges Trocken- oder Nassfutter. In den letzten Jahren ist die Zahl von Lieferern in Deutschland gestiegen. Ein Kilogramm Fleisch kann man bereits ab 2 Euro erhalten. Außerdem gibt es bereits Anbieter, die die Tagesportionen bereits für die Fellnasen fertig verpacken und alle wichtigen Bestandteile für einen Hund hinzufügen. Für eine Tagesportion an Fleisch und Gemüse müssen sie bei einem 18 kg schweren Hund mit 1,50 bis 2,20 Euro pro Tag zu rechnen. Das BARFen ist zugegebenermaßen zeitaufwendiger, als eine Schüssel Trockenfutter aus der Verpackung zu holen oder eine Dose Nassfutter aufzumachen. Allerdings weiß man so, was im Hundefutter enthalten ist und kann sich sicher sein, Nahrungsmittel ohne künstliche Zusätze zu geben.

Fazit

Bevor man anfängt zu BARFen, müssen wichtige Informationen, nicht nur aus dem Internet, recherchiert werden. Außerdem sollte bei der Suche nach einem Lieferanten nach Erfahrungsberichten gesucht  werden, um sicherzustellen, dass man dem Hund eine ausgewogene und gesunde Ernährung bieten kann.



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