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Der beste Altersabstand bei Geschwistern

Wann ist der Zeitpunkt für ein zweites Kind?!

Gibt es diesen einen perfekten Altersabstand für Geschwister? Zu zählen in Jahren oder Monaten?! Ja, zumindest theoretisch.

Manche Geschwister trennen 2 Jahre, manche 20. Eine Frage, die viele Eltern beschäftigt, ist die nach dem besten Zeitpunkt für ein zweites Kind – oder ein drittes oder viertes. Denn alle von uns haben sie schon gesehen: Diese beiden Kinder, die sich vor dem Supermarkt um einen Schokoriegel streiten, als sei es das letzte verbleibende Stück Schokolade auf der Welt – nachdem das Geschwisterkind offensichtlich bereits sämtliches, aus Kakaobohnen hergestelltes Gold aufgegessen hat.

Um dies zu vermeiden und ein harmonisches Miteinander der eigenen Kinder zu fördern, hoffen die meisten Eltern, sie könnten durch den perfekten Zeitpunkt der Geburten einen Einfluss auf die Eintracht zwischen ihren Kindern haben. Und Überraschung. Das können sie! Zumindest theoretisch.

Medizinische Hinweise

Nach der Geburt des ersten Kindes spricht zunächst vieles für ein schnell folgendes Geschwisterchen. Eltern sind gerade so gut geübt, was den seltenen Schlaf betrifft. Auch das Haus ist endlich kindersicher und alle Ecken und scharfen Kanten unter dickem Schaumstoff verschwunden – warum dann noch einmal von vorne anfangen, wenn das erste Kind bereits alleine die Schuhe zubinden kann?! Medizinisch gesehen, sollten Eltern aber mindestens zwischen 6 bis 9 Monate zwischen der Geburt und der nächsten Schwangerschaft warten. In der Fachliteratur werden häufig sogar 12 bis 18 Monate empfohlen. Der Körper der Mutter benötigt Zeit um sich zu regenerieren.

Psychologische Hinweise

Der in der Forschung häufig genannte, optimale Altersabstand zwischen Geschwisterkindern umfasst in etwa drei Jahre. Das erstgeborene Kind besitzt in diesem Alter ausreichend Selbstständigkeit, um seine Bedürfnisse kurz zurückstellen zu können und entspannter auf Veränderungen in der Familie zu reagieren. Dies wirkt sich auch auf die Harmonie zwischen den Geschwistern aus.

Generell gilt:

Je früher ein zweites Kind geboren wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dem Erstgeborenen auch psychisch nah ist. Aber auch die Wahrscheinlichkeit für Eifersucht und Rivalitäten unter den Geschwistern steigen.

Im Umkehrschluss sinkt das Interesse am gemeinsamen Spiel, je höher der Altersabstand zwischen Geschwistern ist, da die Kinder sehr unterschiedlich weit entwickelt sind. Mit Förmchen im Sandkasten kleine Eiskugeln und Kuchen zu formen, ist für die meisten Schulkinder eher langweilig. Da erscheint ein ausgiebiges Fußballspiel mit Freunden viel spannender.

Ist der Altersabstand also sehr eng, birgt dies die Chance auf mehr Gemeinsamkeiten und Spielmöglichkeiten, aber auch das Risiko für Streitigkeiten und Eifersucht zwischen den Kindern. Bei hohem Altersabstand steigt das Risiko des Desinteresses (nachgelesen in: Christian Alt; Kinderleben – Aufwachsen zwischen Familie, Freunden und Institutionen).

Entscheiden sich Eltern, sehr nah dem Erstgeborenen folgend ein Baby zu bekommen, um die Chance für die Herausbildung der Gemeinsamkeiten zu nutzen, ist es wichtig, sich Hilfe und Unterstützung von außen zu suchen. Großeltern, Leihomas oder Babysitter können mit dem großen Kind Eis essen gehen oder Geschichten vorlesen, während Mama das kleine Geschwisterchen stillt oder es ins Bett bringt. Auch eine Haushaltshilfe kann eine große Entlastung darstellen, in einer Zeit, die von Wichtigerem geprägt ist, als von einer vollen Waschmaschine.

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