Älterer Nachhilfelehrer

Alter oder junger Lehrer: Wer ist besser?

Auswahl eines Nachhilfelehrers

Er ist der Mensch, der unseren Nachwuchs entscheidend mitprägt. Der alt eingesessene Lehrer oder der junge Pädagoge – wer bringt unseren Kindern den Schulstoff besser nahe?

Ältere Semester in Österreich

Besonders in Nachhilfeprogrammen begegnet man den Extremen häufiger, denn angehende LehrerInnen nutzen die Chance gern, um erste Erfahrungen neben ihren praktischen Stunden im Studium zu sammeln. Gleichzeitig haben viele pensionierte LehrerInnen Freude daran, ihr Wissen aus vielen Jahren Praxis, noch einmal anzuwenden und weiterzugeben.

Frische Ideen junger Lehrer

Laut EU-Kommission kann ein fortgeschrittenes Durchschnittsalter des Lehrers oder der Lehrerin Auswirkungen auf die Qualität des Unterrichts haben. Es wird befürchtet, dass kaum neue Lernmethoden angewandt werden. Die Fortbildung im Alter muss dahingehend weiter gefördert werden, wobei eben fraglich ist, ob die Nachfrage hier das Angebot bestimmt. Ältere LehrerInnen haben mitunter den Ruf, nicht mehr so empfänglich für neue Impulse zu sein. Hingegen: „Die Qualität der Lehrerausbildung ist grundlegend für die Bildung von Schülern. Lehrer sollten innovativer und kreativer sein“, gab Ján Figel, ehemaliger EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung und Kultur, 2009 zu bedenken.

 

Die Hoffnung bei jungen LehrerInnen ist ihre Kreativität und ihr Idealismus. Jüngere PädagogInnen haben neue Unterrichtsformen und Lernmethoden innerhalb ihres Studiums gerade erst kennengelernt. Viele können dabei auch von Erfahrungen im bildungspolitisch besser aufgestellten Ausland profitieren. Der Drang nach Veränderung ist womöglich größer. Die Routine älterer Lehrkräfte dagegen kann die Unterrichtsstunde schnell monoton werden lassen. Beispielsweise halten viele LehrerInnen noch immer am reinen Frontalunterricht fest: 2009 wurden nur 20 Prozent der Viertklässler durch Gruppenarbeit gefördert.

Weisheit der alten Lehrer

Doch auch die Lebens- und Unterrichtserfahrung ist wichtig, um ein guter Lehrer oder eine gute Lehrerin zu sein. „Man kann nicht sagen, der ältere Kollege ist der schlechtere.“ Betont auch Heinz-Peter Meidinger,  Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes. Die langjährige Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen lehrt Menschlichkeit und Geduld. Besonders junge LehrerInnen strahlen oft noch nicht die Zuversicht und Ruhe aus, die ein bisschen Routine im Joballtag mit sich bringt. Das macht sie unter Umständen unsicherer im Auftreten und bringt Einbußen hinsichtlich des Respekts und der Autorität. Hierein spielt auch der geringere Altersunterschied, besonders zu den jugendlichen Schülern. Die kleinere altersmäßige Distanz zum Schüler hat aber sicherlich andererseits den Vorteil, dass ein/e junge/r LehrerIn sich besser in sein/ihr Gegenüber hineinversetzen kann.

Fokus auf Ausbildung und Persönlichkeit

Letztlich braucht jeder Schüler andere Rahmenbedingungen, um bestmögliche Lernerfolge zu erzielen. Während die einen immer gleiche Unterrichtsabläufe bei einem älteren Lehrer oder einer Lehrerin ermüdend finden, brauchen andere diesen roten Faden, um am Ball zu bleiben. Frische Ideen stiften bei solchen Kindern eher Verwirrung.

 

Häufig finden ältere Schüler jüngere LehrerInnen sympathisch, weil sie sich mit ihnen identifizieren und ältere Autoritätspersonen in der Pubertät sowieso außen vor sind.  Unterdessen eignen sich ältere LehrerInnen –  speziell im Nachhilfebereich – mehr für die Jüngsten, weil sie Ruhe ausstrahlen, die den Kleinen bei Konzentrationsschwierigkeiten helfen kann. Die Erfolgsquoten sind letztendlich bei der Nachhilfe in beiden Altersgruppen gut.

 

Ob in Kita, Grundschule, weiterführender Schule oder im Nachhilfeunterricht – grundsätzlich sind die Qualität der Ausbildung und die Motivation des Lehrers die ausschlaggebenden Kriterien. Die Frage nach einem guten Lehrer oder einer tollen Lehrerin ist allem voran persönlichkeitsgebunden. Sie haben eine Leidenschaft für das, was sie tun.
Achten Sie bei der Auswahl eines Nachhilfelehrers oder einer -lehrerin am besten darauf, wie Ihr Kind in der Vergangenheit am besten gelernt hat. Begreift es mehr, wenn Papa erklärt oder hört es Oma lieber zu? Hat es eine Vorliebe für männliche, weibliche, ältere oder jüngere Personen? Vor wem hat es  Respekt? Dabei kommt es auch darauf an, wie alt Ihr Kind selbst ist und welche Wünsche es äußert. Testen Sie den/die potenzielle/n NachhilfelehrerIn doch zunächst für ein paar Stunden und fragen Sie Ihr Kind danach ehrlich, wie es mit der Person und seiner/ ihrer Unterrichtsform auskam. Sie werden sehen: das fördert die Selbsteinschätzung und klärt die Präferenzen.

 



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